FAQ

Es treten öfter mal Fragen auf, wie: „Warum sollte ich meine Katze impfen und kastrieren lassen?“ oder „Kann ich meine Katze, welche in Einzelhaltung lebt auch in eine Gruppenhaltung geben?“ usw. Auf dieser Seite möchte ich versuchen ihnen einen kleinen Einblick zu geben was man bei der Haltung einer Katze wissen und beachten sollte.

Warum muss ich meine Katze/ Kater kastrieren?

Erstmal möchte ich darauf eingehen was eine Kastration überhaupt ist. Bei einer Kastration werden die Keimdrüsen für die Hormonproduktion entfernt, d.h. beim Kater wird der Hoden entfernt und bei der Katze die Eierstöcke. Dadurch fallen die hormonell bedingten Verhaltensweisen wie die Rolligkeit und das Markieren weg. Bei einer Sterilisation, welche bei Katze und Kater in der Regel nicht mehr zum Einsatz kommt, werden die Ei- bzw. Samenleiter durchtrennt. Die Hormonproduktion bleibt bestehen und somit auch die typischen Verhaltensweisen, wie Rolligkeit und Markieren.

Jede Katze bzw. Kater, welcher nicht zur Zucht vorgesehen ist, sollte kastriert werden und dies bitte mit spätestens 5 Monaten oder wie ich es gerne sage: Am besten, bevor sie die ersten potenten Anzeichen bemerken. Bei Freigängern sollte man vor dem erlaubten Freigang kastrieren lassen. Bevor man bei einer Katze die ersten Rolligkeitsanzeichen bemerkt, hat es der Kater schon längst gerochen und die Katze gedeckt. Kater sollte man kastrieren, damit man nicht massig ungewollten Nachwuchs produziert. Außerdem stinkt ein potenter Kater extrem und markiert in der Regel alles an. Teilweise hilft dann nur noch neu kaufen, wenn er Möbel usw. im Haus oder der Wohnung angepullert hat. Als Freigänger zieht er teilweise kopflos weite Kreise und kämpft mit seinen Rivalen, welches teils schwere Verletzungen zur Folge haben kann. Bei der Katze vermeidet man, dass sie rollig wird. Eine rollige Katze ist wahnsinnig anhänglich, ruft nach Katern und ist sehr unruhig in der Zeit. Sie hat sehr großen Stress während der Rolligkeit. In manchen Fällen rollt die Katze auch still und man bekommt gar nix mit. Wenn die Katze immer wieder leer rollt, also nicht gedeckt wird und kein Eisprung ausgelöst wird (Bei der Katze wird der Eisprung erst durch den Deckakt ausgelöst), dann kann es zu einer Dauerrolligkeit kommen. durch das andauernde Rollen können sich Zysten bilden oder auch eine Gebärmuttervereiterung und weitere Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane entstehen. Während der Rolligkeit sollte die Katze nicht kastriert werden, da das Gewebe in der Zeit sehr brüchig und sehr sehr gut durchblutet ist. Dieses macht eine OP sehr schwierig.

In der Pension nehmen wir potente Fellnasen nicht auf. Erstens um ungewollten Nachwuchs zu verhindern und zweitens die Ruhe in der Gruppe zu sichern.

Foto wurde von Bengalen of Oz bereitgestellt
Foto wurde von Bengalen of Oz bereitgestellt

Warum muss ich meine Katze impfen lassen?

Jede Katze ob Freigänger oder in Wohnungshaltung, ob sie in Pension geht oder nicht, Kontakt zu anderen Katzen hat oder nicht, sollte geimpft werden!

Die erste Impfung sollte man mit der 8. Woche machen lassen, dann erfolgt die zweite Impfung 3-4 Wochen später. Nach einem Jahr folgt die dritte Impfung und mit dieser ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. Danach sollte man je nach Angaben des Impfstoffherstellers die Impfung regelmäßig auffrischen lassen.

Eine Impfung sorgt dafür, dass der Körper eine schnellere und bessere Immunantwort geben kann, wenn der Körper mit dem Keim in Berührung kommt. Die Impfung schützt nicht davor, dass unsere Fellnasen sich nie mit den Erregern anstecken, es sorgt dafür, dass sie besser damit klar kommen und die Symptome nur schwach bis gar nicht vorhanden sind.

Es sollte gegen Katzenschnupfen/ -seuche geimpft werden. Katzenschnupfen ist eine Infektionskrankheit, welche durch mehrere Erreger ausgelöst werden kann. In der Regel führt es zu Entzündungen der Augen und der Atemwege. Bei schlimmen Fällen kann es auch die Haut und die Lunge betreffen. Das Calicivirus und das Herpesvirus sind die häufigsten Erreger, welche einen Katzenschnupfen auslösen. Es können aber auch gern mal von Bakterien ausgelöst werden. Die Impfung beinhaltet den Schutz gegen die wichtigsten Katzenschnupfenerregern. Sehr gern wird Katzenschnupfen chronisch und es kommt schubweise zum Ausbruch. Die Übertragung kann direkt über den Kontakt eines betroffenen Tieres erfolgen oder aber auch indirekt über den Menschen oder Futter. Damit erklärt sich auch, warum man Wohnungskatzen impfen sollte. Man kann eine Ansteckung nie zu 100 % ausschließen und die Behandlung einer Katze mit Katzenschnupfen kann sehr langwierig sein und ist wesentlich teurer als die Impfung. Kommen wir zur Katzenseuche. Dies ist eine rein virusbedingte Krankheit, welche häufig tödlich verläuft. Der Virus ist gegen Umwelteinflüsse weitestgehend unempfindlich und kann bei Raumtemperatur bis zu ein Jahr infektiös sein. Eine genesene Katze kann das Virus noch bis zu sechs Wochen ausscheiden. Die Symptome sind sehr unterschiedlich. Die Katze kann gar keine Symptome haben und fällt plötzlich um oder sie hat Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie, Nasenausfluss und Erbrechen. Meistens ist der Magen-Darm-Trakt betroffen und die Katze hat blutigen Durchfall.

Warum muss ich meine Katze entwurmen und gegen Flöhe behandeln?

Es ist wichtig eine Katze regelmäßig zu entwurmen, damit die Katze und der Mensch gesund bleiben. Die Wurmkur selber unterstützt die Katze dabei, dass die Larven und Würmer absterben und mit dem Kot ausgeschieden werden. Wichtig ist, dass die Wurmkur nicht vor einem erneuten Befall schützt. 

Bei einem massenhaften Befall von Würmern erbricht die Katze oder scheidet Wurmteile und sogar ganze lebende Würmer aus. Weitere Symptome eines Wurmbefalls können sein: Müdigkeit, schlechtes Allgemeinbefinden, Abmagerung, Appetitlosigkeit, Durchfall, Blut im Kot, Erbrechen nach den Mahlzeiten, glanzloses Fell, Husten, Juckreiz, Ekzeme, Wachstumsstörungen und ein aufgedunsener Bauch. Besonders bei Katzenwelpen ist die Wurmkur sehr wichtig, damit die kleinen Fellnasen sich gut entwickeln können. 

Die größere Gefahr in einem Wurmbefall ist, dass sich der Mensch, besonders Kleinkinder infizieren. Ein Wurmbefall kann Schäden am Auge und Gehirn verursachen. Die Wurmkur ist nicht schädlich für die Darmflora, da sie kein Antibiotikum ist und somit die Darmbakterien in Ruhe lässt. 

Man kann auch eine Kotuntersuchung machen und dann entscheiden, ob eine Wurmkur nötig ist. Leider ist die Untersuchung nicht zuverlässig, da Würmer nicht ständig mit dem Kot ausgeschieden werden oder aber in dem untersuchten Stück Kot keine Würmer bzw. Wurmeier zu finden waren, das heißt nicht das im Rest des nicht untersuchten Kotes nicht doch noch Würmer bzw. Wurmeier sind.  Vor allem der für den Menschen gefährliche Fuchsbandwurm lässt sich nicht über den Kot nachweisen. 

Würmer kann die Katze auf verschiedenen Wegen bekommen. Sei es über den Kontakt zu Igeln, andere Katzen, Hunden, Mäusen oder dem Menschen, welcher Wurmeier in die Wohnung tragen kann. 

Doch auch Flöhe können Würmer übertragen. Flöhe sind sehr lästig und unangenehm und können allergische Reaktionen auslösen. Bei Katzenwelpen kann es zu einer Blutarmut kommen. Und wenn die Katze mit Flöhen nach Hause kommt, dann wird auch der Besitzer von den Flöhen geärgert. Deshalb ist eine regelmäßige Flohkontrolle und Behandlung wichtig.

Wie oft muss ich denn aber jetzt meine Katze entwurmen. Eine Hilfe gibt es auf der Internetseite von ESCCAP. Dort kann man einen kleinen Test machen und bekommt dann eine Empfehlung.  Der Link führt sie direkt zum Test.

Entwurmungstest | ESCCAP DEUTSCHLAND

Gruppenhaltung? Kann das gut gehen auch, wenn meine Katze bei mir allein lebt?

WIr haben uns für die Gruppenhaltung entschieden, da wir festgestellt haben, dass es den Katzen gut tut. Natürlich muss sich jede Katze erstmal einfinden, es wird aber bei jeden Besuch für die Katze einfacher. Bei uns gibt es keine Revierkämpfe, da die Räumlichkeiten von keiner das Revier ist. Es kann natürlich sein, dass sich mal zwei Katzen nicht verstehen. Falls dies mal vorkommen sollte, dann werden diese Zwei räumlich voneinander getrennt.

Hier möchte ich noch ein paar Worte schreiben, welche mir sehr am Herzen liegen. Katzen sind sehr soziale Tiere und keine Einzelgänger. Der Mensch oder Hund kann den Kontakt zu einer anderen Katze nicht im Geringsten ersetzen. Die Kommunikation ist komplett unterschiedlich. Wenn man einmal zwei Katzen miteinander spielen, kommunizieren und schmusen gesehen hat, dann wird das einem schnell klar. Der Kontakt zu anderen Katzen ist ein Grundbedürfnis und steht daher auf der selben Stufe wie die regelmäßige Fütterung und das Bereitstellen eines Katzenklo`s. Viele sagen, dass ihre Katze in Einzelhaltung entspannt und glücklich zu Hause ist. Leider können unsere Fellnasen nicht mit uns reden. Sie ziehen sich meistens zurück und schlafen sehr viel, sie fangen an zu resignieren. Wenn es dann gar nicht mehr geht wird sie dann unsauber, aggressiv und fängt vielleicht auch an Möbelstücke zu zerkratzen. Vor allem Kitten sollte man nie allein halten. Nur in Gesellschaft lernen sie die Katzensprache und den Umgang miteinander. Ein Mensch kann ein Kitten nicht so erziehen, wie es ein Artgenosse macht. Außerdem raubt man ihm den Spielpartner. Ein Mensch kann mit ihm nicht fangen spielen und auch nicht raufen und dieses ist auch nach der 12. Woche extrem wichtig. Vielleicht denken sie, dass ihre Räumlichkeiten zu klein sind. Empfohlen wird hierbei eine Wohnungsgröße von mindestens 60 Quadratmetern, bei einer Katze sind es 50 Quadratmeter. Man kann also schon fast sagen, wenn eine Katze platz hat, dann passt da auch eine Zweite rein. Mehr Arbeit machen sie auch nicht, da sie sich miteinander beschäftigen. Natürlich sind es beim Futter und Tierarzt doppelte Kosten, aber wenn ich das nicht bezahlen möchte, dann sollte ich mir entweder ein anderes Haustier suchen oder man schaut im Tierheim, ob es eine alte Fellnase gibt, die nicht mehr Vergesellschaftet werden kann. Denn so wie bei allem, gibt es auch hier Ausnahmen. Natürlich gibt es Katzen, welche wirklich die Gesellschaft anderer Katzen nicht bevorzugen. Dies ist aber sehr selten und ist meistens bei den älteren Gesellen, welche schon immer allein lebten, der Fall. Falls sie denken, dass ihre Katze als Einzelkatze leben möchte, weil die Vergesellschaftung nicht geklappt hat. Da kann ich nur sagen, gebt die Hoffnung nicht auf. Katzen können sehr stur sein und man muss seine Katze sehr gut kennen um zu wissen, welchen zweiten Charakter man dazu setzt. Man bedenke: Wir setzen ihr plötzlich jemand wildfremdes vor die Nase, in ihrem Revier. Die wenigsten machen da erstmal Luftsprünge. Man denkt mal an sich selber. Plötzlich soll man eine fremde Person bei sich aufnehmen. Die wenigsten würden da „Juhuu“ schreien. Aber nach ein paar Wochen stellt man fest, dass es doch gar nicht so schlecht ist, wenn einer den Haushalt mit macht, man nicht mehr ganz allein am Tisch sitzt und isst und auch die Komödie ist zusammen viel lustiger. Hier nochmal der Hinweis: Auch wir sind sehr sozial und leben mit anderen Menschen zusammen. Bei uns uns zählt die Partnerschaft genauso zum Grundbedürfnis. Warum sollte man das der Katze als soziales Wesen verwehren.